Hans Christian Andersens Weihnachten

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Hans Christian Andersens Weihnachten – Devise Jul

Sonderausstellung des Weihnachtshaus Husum vom 11. November 2017 bis zum 14. Oktober 2018

Aufzeichnungen und Briefe rund um das Weihnachtsfest dienen seit dessen Anfängen als Quelle zur Forschung über das schönste Fest des Jahres. Wobei man insbesondere in dem Werk der Dichter fündig werden kann. Regionale Festbräuche verbreiteten sich im 18. und 19. Jahrhundert durch privaten Briefwechsel und ausgedehnte Reisen der Schriftsteller nicht nur im Freundes- und Bekanntenkreis, sondern auch über die Grenzen des deutschen Sprachraums ins benachbarte Ausland hinaus und später durch die Auswanderer bis in die „Neue Welt“.

Bild Hans Christian Andersen
Hans Christian Andersen,
© Weihnachtshaus Husum
Schmuckteile im Baum, © Weihnachtshaus Husum

Hans Christian Andersen (1805–1875), der bekannte dänische Märchendichter, war ähnlich wie sein Zeitgenosse Theodor Storm ein begeisterter Freund des Weihnachtsfestes und gilt als einer der Väter der dänischen Weihnacht. Alles beginnt mit einem Tannenbaum bei seinem väterlichen Freund Prof. Hans Christian Ørsted, geschmückt nach schleswig-holsteinischer Tradition wie auf Gut Holsteinborg, wo Hans Christian Andersen selbst im Kreise der adligen Familie viele Jahre später einen Weihnachtsabend erlebt. Fasziniert von diesem mit blauen, weißen und roten Kerzen, goldenen Äpfeln und Nüssen sowie vielerlei selbst hergestelltem Papierschmuck gestalteten Tannenbaum, schreibt er, wieder zu Hause angekommen, für seine Landsleute das berühmte Märchen „Der Tannenbaum“. Weitere Märchen und Erzählungen mit weihnachtlichen Inhalten erscheinen. Wie in vielen seiner Texte thematisiert Andersen die großen sozialen Ungleichheiten zwischen Arm und Reich, die in der kalten und dunklen Jahreszeit rund um das Fest besonders sichtbar werden.

Neben den bekannten Werken verbindet man in Dänemark Hans Christian Andersen mit der alten skandinavischen Weihnachtstradition, Papierschnitte herzustellen und darüber hinaus Jule-Devise zu fertigen. Es handelt sich dabei um kurze Verse, die als Geschenkbeigabe das entsprechende Objekt oder den Beschenkten ins rechte Licht rücken sollten. Fantasievolle und aufwändige Papierschnitte als Schmuck für den Weihnachtsbaum oder als Gastgeschenke für die Familien, bei denen er die Festtage verlebte, sind bis heute gut gehütete Zeugnisse dieser Weihnachtsfeste.

Eine Auswahl gezeigter Exponate

Ähnlich wie Theodor Storm in Schleswig-Holstein wird Hans Christian Andersen zum Vorreiter für dänische Weihnachtsbräuche und Dekoration. Auch wenn die beiden Dichter sich nachweislich nie getroffen haben und auch sonst keinen Kontakt hatten, so wird Andersen viele der Ideen aufgegriffen haben, die von Storm nicht nur in wochenlanger Festvorbereitung umgesetzt, sondern bis ins Detail in Briefen an seine Freunde und damit auch für die Nachwelt festgehalten wurden.

Torkild Hinrichsen, der bekannte Weihnachtsforscher, hat erstmalig die in Deutschland weitgehend unbekannte Seite des Dichters beleuchtet. Mit neuen, eigenen Übersetzungen der bekannten Weihnachtsmärchen und Jule-Devisen aus Andersens Feder und vielen Rekonstruktionen der historischen Papierschnitte stellt er das Verhältnis von Hans Christian Andersen zum Weihnachtsfest in ein neues Licht. Gleichzeitig schafft er mit seinem reich bebilderten, im Husum Verlag erscheinenden Buch „Hans Christian Andersens Weihnachten“ die Grundlage für die diesjährige Sonderausstellung im Weihnachtshaus.


Das Buch zur Ausstellung

Torkild Hinrichsen (Hrsg.),
Hans Christian Andersens Weihnachten
Devise „Jul“
Andersens Geschenke und Weihnachtsdichtungen

95 Seiten, zahlr. farb. Abb., br.
Format 16 x 24 cm
Euro 11,95
ISBN 978-3-89876-861-0
Husum Verlag


Torkild Hinrichsen,
Weihnachten in Dänemark – Dansk Jul
Ein Bild-ABC zu Festbräuchen, Liedern und Rezepten

4., überarbeitete Auflage, 115 Seiten, zahlreiche, teils farbige Abbildungen, broschiert
Euro 11,95
ISBN 978-3-89876-121-5
Husum Verlag